Wohnungsbau zieht leicht an

25. April 2025 / Immobilien7

Wohnungsbau zieht leicht an, Tiefbau unter Druck

Was die aktuellen Entwicklungen für Baufinanzierer bedeuten

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe rückläufig

Im Februar 2025 meldet das Bauhauptgewerbe einen Rückgang der Aufträge um 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Besonders betroffen: der öffentliche Bau und der Wirtschaftstiefbau.

Die Entwicklung stellt auch Baufinanzierer vor neue Herausforderungen.

Tiefbau leidet unter Haushaltssperre

Im Tiefbau sanken die Aufträge um rund 15 Prozent.

Der Hauptgrund: die vorläufige Haushaltsführung nach dem Regierungsbruch Ende 2024.

Neue Projekte, insbesondere im Bereich öffentlicher Infrastruktur, können derzeit nicht vergeben werden.

Diese Unsicherheit verzögert auch Finanzierungsentscheidungen.

Hoffnung durch Infrastrukturpaket

Trotz der schwachen Februar-Zahlen gibt es verhaltene Signale der Erholung:

Das ifo-Institut meldet eine gestiegene Kapazitätsauslastung im Tiefbau auf 72,6 Prozent im März.

Hintergrund ist das verabschiedete Sondervermögen Infrastruktur, das ab dem zweiten Halbjahr mehr Investitionen ermöglichen soll.

Wohnungsbau als Lichtblick für Finanzierer

Im Gegensatz zum Tiefbau zeigt der Wohnungsbau positive Impulse:

Wohnungsbau zieht leicht an

Wohnungsbau zieht leicht an

Ein Plus von 7,2 Prozent beim Auftragseingang im Februar gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

In den ersten beiden Monaten 2025 wurden 3,1 Milliarden Euro an Aufträgen vergeben, ein Zuwachs von 21,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Für Finanzierer ist das ein klares Signal, dass wieder mehr Wohnungsprojekte geplant und genehmigt werden – und damit neue Finanzierungsgespräche bevorstehen.

Winterwetter begünstigt Umsatzentwicklung

Trotz eines zusätzlichen Fehlarbeitstags konnten die Unternehmen im Januar und Februar knapp 13 Milliarden Euro umsetzen. Das entspricht einem nominalen Umsatzplus von acht Prozent.

Der milde Winter ermöglichte frühzeitige Bauaktivitäten – eine wichtige Grundlage für Finanzierer, um geplante Projekte mit konkreten Zahlen zu hinterlegen.

Handlungsspielräume schaffen

Finanzierungsentscheider müssen aktuell mit verzögerten Mittelabrufen im Infrastrukturbereich rechnen. Gleichzeitig entstehen neue Chancen im Wohnungsbau, die flexible Kreditlinien, Forward-Darlehen oder Zwischenfinanzierungen erfordern.

„Die Deutsche Bahn und die Autobahn GmbH brauchen jetzt Planungssicherheit und Finanzierungspartner“, sagt Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Bis die Mittel aus dem Infrastrukturpaket fließen, bleiben Finanzierer zentrale Partner bei der Überbrückung von Finanzierungslücken.

Stimmung hellt sich auf – Erwartungen steigen

Das ifo-Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hat sich im April verbessert und liegt auf dem höchsten Stand seit zwei Jahren.

Die Erwartungen an die kommenden Monate sind optimistisch, auch wenn die aktuelle Lage noch kritisch gesehen wird.

Markt im Wandel, Finanzierung im Fokus

Für Baufinanzierer bedeutet die aktuelle Entwicklung: proaktive Beratung, schnelle Reaktionsfähigkeit und flexible Finanzierungskonzepte sind gefragter denn je.

Wer gezielt auf die Bedürfnisse im Wohnungsbau eingeht und gleichzeitig auf Infrastrukturprojekte vorbereitet ist, kann von der kommenden Investitionswelle profitieren.