Wohnkosten belasten Studierende

29. August 2025 / Immobilien7

Wohnkosten belasten Studierende und Auszubildende massiv

Mehr als die Hälfte des Einkommens fließt in Miete und Nebenkosten

Für junge Menschen in Ausbildung wird Wohnen zunehmend zur finanziellen Zerreißprobe. Besonders Studierende, die nicht mehr bei den Eltern leben, müssen enorme Teile ihres Budgets für Miete, Strom und Nebenkosten aufwenden.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes beträgt die durchschnittliche Wohnkostenbelastung bei Studierenden mit eigenem Haushalt rund 53 % des verfügbaren Einkommens – mehr als doppelt so viel wie in der Gesamtbevölkerung, wo der Schnitt bei etwa 25 % liegt.

Noch härter trifft es Studierende, die alleine wohnen: Sie geben im Durchschnitt 54 % ihres Einkommens für Wohnen aus. Deutlich günstiger ist die Lage bei Wohngemeinschaften. Wer sich Wohnung und Kosten mit anderen Studierenden oder Auszubildenden teilt, kommt auf eine Belastungsquote von rund 37 %.

Auszubildende ebenfalls stark betroffen

Auch Auszubildende müssen im Schnitt tief in die Tasche greifen, wenn sie ihren eigenen Haushalt führen. Ihre Wohnkosten verschlingen im Mittel 41 % des Einkommens. Für alleinlebende Auszubildende liegt der Anteil mit 42 % ähnlich hoch wie bei den Studierenden. Wer dagegen in einer Wohngemeinschaft lebt, ist finanziell klar im Vorteil: Hier sinkt die Belastung auf 26 % und liegt damit nur leicht über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

Überbelastung weit verbreitet

Von einer „Wohnkostenüberbelastung“ sprechen Fachleute, wenn nach Abzug möglicher staatlicher Hilfen wie Wohngeld oder BAföG-Leistungen immer noch mehr als 40 % des Einkommens für die Unterkunft aufgebracht werden müssen.

Wohnkosten belasten Studierende

Wohnkosten belasten Studierende

Nach dieser Definition gelten knapp zwei Drittel aller Studierendenhaushalte (62 %) als überbelastet. Bei den alleinlebenden Studierenden liegt der Wert mit 64 % noch höher, während er in Wohngemeinschaften immerhin auf 34 % sinkt.

Im Vergleich dazu sind nur etwa 12 % der Haushalte in der Gesamtbevölkerung in einer vergleichbaren Lage – ein deutliches Ungleichgewicht. Auch bei den Auszubildenden zeigt sich das Bild einer starken Belastung: Mehr als 37 % derjenigen mit eigenem Haushalt gelten als überlastet. Besonders kritisch ist die Lage bei Alleinlebenden (41 %), während es in Wohngemeinschaften lediglich 12 % betrifft.

Einkommen bleibt oft unter 1.000 Euro

Die hohen Belastungsquoten hängen eng mit den geringen verfügbaren Einkommen zusammen. So verfügt die Hälfte der Studierenden mit eigenem Haushalt über weniger als 930 Euro im Monat. Bei den Auszubildenden liegt der Median bei 1.278 Euro. Zum Leben bleibt nach Abzug der Miete in beiden Gruppen oft nur ein sehr kleiner Spielraum – sei es für Lebensmittel, Lernmaterialien oder Freizeit.

Erwerbstätigkeit als wichtigste Einnahmequelle

Viele junge Menschen müssen neben dem Studium oder der Ausbildung arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Studierende beziehen im Schnitt 42 % ihres Einkommens aus Erwerbstätigkeit. Weitere 32 % stammen aus privater Unterstützung, etwa durch die Eltern. Staatliche Hilfen wie BAföG oder Stipendien machen rund 14 % aus, während knapp 12 % durch sonstige Quellen wie Kindergeld oder Rentenzahlungen gedeckt werden.

Bei Auszubildenden dominiert das selbst verdiente Geld noch stärker: 81 % ihres Einkommens stammen aus eigener Arbeit. Private Unterstützung oder staatliche Leistungen spielen dagegen nur eine Nebenrolle – sie machen zusammen weniger als 10 % aus.

Junge Menschen geraten unter Druck

Die Daten zeigen eindrücklich, dass Studierende und Auszubildende im Wohnungsmarkt besonders stark unter Druck geraten. Wer alleine wohnt, ist deutlich stärker belastet als in Wohngemeinschaften. Gleichzeitig bleibt die Einkommensbasis niedrig, sodass ein großer Teil des Budgets in Miete und Nebenkosten fließt. Die Folge: Schon kleine Preissteigerungen können existenzielle Probleme auslösen.