Haus & Grund Vermieterbefragung 2025

31. Juli 2025 / Immobilien7

Hier ist eine strukturierte Auswertung der Haus & Grund Vermieterbefragung 2025 Zusammenfassung

Teilnehmerprofil

  • Anzahl der Teilnehmer: >9.000
  • Geschlecht: 60,8 % männlich, 37,6 % weiblich
  • Alter: Über 75 % sind älter als 60 Jahre
  • Beruflicher Status: 43,7 % Rentner/Pensionäre, 32,0 % angestellt

Eigentums- und Vermietungsstruktur

  • Anzahl der Objekte: Durchschnittlich 2,6 Gebäude pro Mitglied
  • 56,3 % vermieten nur 1–5 Wohneinheiten
  • Mehrheit besitzt einzelne Eigentumswohnungen oder Häuser, große Portfolios sind selten
  • Besitzstruktur:
    • 23,2 % vermieten ausschließlich Eigentumswohnungen
    • 21,1 % ausschließlich Mehrfamilienhäuser
    • 9,3 % alle drei Gebäudetypen
Haus & Grund Vermieterbefragung 2025

Haus & Grund Vermieterbefragung 2025

Mieten & Einkommen

  • Nur 40,6 % haben im letzten Jahr die Miete erhöht
    • Hauptgründe: Betriebskostensteigerung, wirtschaftliche Notwendigkeit
  • Mietanpassungsverhalten:
    • 63,2 % erhöhen Mieten gar nicht oder nur moderat alle 3–5 Jahre
  • Mieteinnahmen:
    • 63,6 % erzielen <30.000 €/Jahr
    • Median liegt bei <20.000 €/Jahr
    • Nur 16,6 % leben hauptsächlich davon

Investitionen & Modernisierungen

  • 61,5 % finanzieren Investitionen aus Eigenmitteln
  • Nur 40 % planen Förderprogramme zu nutzen (v. a. energetische Sanierung)
  • Hauptgründe gegen Modernisierungen:
    • 64,7 %: fehlende Rentabilität
    • 35 %: Mietrechtliche Hürden
    • 30,2 %: Bürokratie

Verwaltung & Leerstand

  • Selbstverwaltung:
    • 96,1 % bei Ein-/Zweifamilienhäusern
    • 90,3 % bei Mehrfamilienhäusern
    • nur 15 % bei Eigentumswohnungen (dort dominiert Hausverwaltung mit 83,2 %)
  • Leerstand: insgesamt sehr gering (0,9 % – 3,6 % je nach Typ)

Kommunale Wärmeplanung

  • Nur 8,2 % geben an, dass es eine Wärmeplanung in ihrer Kommune gibt
  • Bei 64,9 % hatte sie keinen Einfluss auf Investitionen
  • Nur 4,5 % haben deshalb ihr Heizsystem gewechselt
  • Wenn investiert wurde:
    • 39,9 % neue Gasheizung
    • 21,7 % Anschluss an Wärmenetz
    • 20,3 % auf erneuerbare Energie umgestellt

Gebäudebestand & Energie

  • Baujahre:
    • Mehrheit der MFH stammt aus der Zeit vor 1979
    • Eigentumswohnungen sind moderner (über 50 % nach 1978)
  • Sanierungsstand:
    • Teilsanierungen: ca. 45 %
    • Komplettsanierungen: sehr selten (ca. 2–7 %)
    • Nur ~25 % planen eine Sanierung bei Altbestand
  • Heizungen:
    • Zentralheizung mit Erdgas dominiert
    • Wärmepumpen noch selten (<8 %)

💬 Fazit der Befragung

  • Private Vermieter sind klein strukturiert, investieren verantwortungsvoll, oft aus eigener Tasche.
  • Der Mietwohnungsmarkt wird zu einem großen Teil von Einzelpersonen getragen – nicht von Konzernen.
  • Politische Unsicherheit, geringe Rentabilität und zu viel Bürokratie sind zentrale Hürden.
  • Die Wärmeplanung hat bisher kaum praktischen Einfluss.

Gerne! Hier ist ein journalistischer Artikel für euer Immobilien7 Magazin, der die Ergebnisse der Haus & Grund Vermieterbefragung 2025 seriös, kompakt und gut lesbar aufbereitet:

Vermieter unter Druck – aber mit Rückgrat

Was die Haus & Grund Vermieterbefragung 2025 über die wahren Leistungsträger am Wohnungsmarkt verrät

Wer in der Politik über Wohnraummangel, Mietpreisbremse oder Wärmewende spricht, hat selten jene im Blick, die im Alltag das Fundament des Mietwohnungsmarktes tragen: private Vermieter.

Die aktuelle Vermieterbefragung 2025 von Haus & Grund Deutschland räumt nun eindrucksvoll mit Vorurteilen auf – und zeigt ein überraschend realistisches Bild.

🔍 Wer sind die Vermieter?

Mit über 9.000 Teilnehmern ist die Umfrage repräsentativ für die Mitgliederstruktur von Haus & Grund – und damit für einen Großteil der privaten Kleinvermieter in Deutschland. Die Mehrheit ist über 60 Jahre alt, oft im Ruhestand, und vermietet in der Regel nur ein bis fünf Wohneinheiten.

Große Wohnungsportfolios oder institutionelle Strukturen? Die Ausnahme. Stattdessen dominieren Selbstverwaltung, Eigeninitiative – und viel persönliches Engagement.

Mieteinnahmen: Ergänzung, kein Lebensunterhalt

Rund zwei Drittel der Befragten erzielen weniger als 30.000 € Mieteinnahmen pro Jahr – und das vor Steuern und Ausgaben. Die Hälfte sogar weniger als 20.000 €. Für 83 % sind diese Einnahmen lediglich ein ergänzender Beitrag zum Einkommen, nicht dessen Grundlage. Nur 16,6 % leben hauptsächlich davon.

Mieterhöhungen? Fehlanzeige. Über 60 % erhöhen gar nicht oder nur alle 3–5 Jahre moderat – viele sogar aus Rücksicht auf langjährige Mieter. Nur 10 % orientieren sich regelmäßig am Mietmarkt.

Investieren mit Eigenmitteln – gegen Windmühlen

Trotz knapper Kassen investieren viele Vermieter kontinuierlich – oft mit Eigenkapital. Doch der Wille trifft auf Grenzen:

  • 64,7 % nennen fehlende Rentabilität als Hauptgrund gegen Modernisierungen
  • 35,0 % beklagen das Mietrecht
  • 30,2 % kritisieren bürokratische Hürden

Förderprogramme? Mehr als die Hälfte lehnt sie ab – zu kompliziert, zu wenig planbar. Nur etwa 25 % der Altbauten sollen überhaupt noch saniert werden.

Wärmewende? Für viele ein Papiertiger

Die kommunale Wärmeplanung hat bisher kaum Wirkung entfaltet:

  • Nur 8,2 % berichten, dass es in ihrer Kommune überhaupt einen Plan gibt
  • 64,9 % sagen: keine Auswirkung auf eigene Entscheidungen
  • Wo investiert wird, passiert das erstaunlich oft in neue Gasheizungen – nicht in Wärmepumpen oder Solarthermie

Der Bestand: alt, solide, selbst verwaltet

Mehrfamilienhäuser im Eigentum privater Vermieter stammen überwiegend aus der Nachkriegszeit. Komplettsanierungen sind selten – nicht aus Ignoranz, sondern aus praktischen Gründen. Wer leerziehen müsste, verliert seine Einnahmen. Wer in einer WEG steckt, hat oft keine Entscheidungsgewalt.

Und trotzdem: Fast alle vermieten mit Augenmaß, viele sogar unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete.

Rückgrat des Mietmarkts – aber zunehmend belastet

Die Haus & Grund Befragung zeichnet ein Bild, das in der politischen Debatte oft fehlt: Der typische Vermieter ist kein Spekulant, sondern ein privater Eigentümer mit wenigen Objekten, viel Verantwortung und begrenzten Mitteln.

Er oder sie modernisiert aus Überzeugung – nicht aus Renditegier. Doch zu oft stehen Rechtsunsicherheit, Bürokratie und fehlende Förderung im Weg. Wenn diese Leistungsträger nicht unterstützt werden, bröckelt das Rückgrat des Wohnungsmarktes – und damit die Basis für bezahlbares Wohnen.

Immobilien7 Kommentar:
Private Vermieter verdienen Respekt – nicht Misstrauen. Die Politik sollte aufhören, sie mit Konzernen in einen Topf zu werfen, und stattdessen für Klarheit, Fairness und echte Anreize sorgen. Denn ohne sie geht nichts – weder sozial, noch ökologisch.