Eigenheim energetisch sanieren im Seniorenalter

4. Februar 2025 / Immobilien7

Energetische Sanierung ist Herausforderung für Senioren

Wenn Senioren ihr Eigenheim energetisch sanieren wollen, stehen sie oft vor der Hürde der Finanzierung des Vorhabens.

Das Dilemma dabei ist, dass stetig steigende Energiekosten sie einerseits dazu zwingen, in vielen Fällen die Renten für solche Maßnahmen aber kaum reichen.

Denn immerhin müssen dabei mehrere Zehntausend Euro gestemmt werden.

Einen Kredit zu bekommen ist für Personen im Rentenalter zudem häufig schwierig bis unmöglich.

Strategisches Vorgehen erleichtert energetische Sanierung

Eine Möglichkeit ist es, die Maßnahmen in kleine Schritte aufzuteilen.

Eventuell muss nicht die gesamte Fassade gedämmt werden, sondern es reicht, eine Kellerdecke beziehungsweise das Dach zu dämmen.

Dadurch lassen sich schon erhebliche Einsparungen erzielen.

Oder anstatt alle Fenster des Hauses zu erneuern, beginnt man erst einmal mit einem Geschoss. Der Rest kommt ein paar Jahre später dran.

Energieberatung und staatliche Fördermittel

Um die Sanierungsmaßnahmen effektiv angehen zu können, sollte man die Hilfe einer zertifizierten Energieberatung in Anspruch nehmen.

Diese Experten analysieren den Istzustand und können dann die richtigen Tipps geben für die passende Vorgehensweise.

Eigenheim energetisch sanieren im Seniorenalter

Eigenheim energetisch sanieren im Seniorenalter

Die Kosten für eine solche Beratung werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bis zu 50 Prozent, höchstens 650 Euro, übernommen.

Außerdem kann man davon ausgehen, dass diese Ausarbeitung eine solide Basis ist für das Finanzierungsgespräch mit der Bank.

Dann sind auch für Senioren über 65 Jahren Finanzierungsmittel möglich.

Zudem können Besitzer von Eigenheimen durch staatliche Förderprogramme Kredite und Zuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bekommen.

Bei der Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe durch die Förderprogramme können bis zu 70 Prozent der Kosten abgedeckt werden.

Haushalte mit weniger als 40.000 Euro Jahreseinkommen erhalten noch einmal einen Zuschuss von 30 Prozent durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

In Anbetracht der Tatsache, dass sich durch diese Maßnahmen nicht nur Energiekosten einsparen lassen, sondern auch der Wert des Hauses erhöht wird, lohnen sich diese Sanierungsmaßnahmen langfristig.

Das energetische Sanieren eines Eigenheims im Seniorenalter kann eine lohnenswerte Investition sein. Es trägt nicht nur zur Senkung der Energiekosten bei, sondern steigert auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie.

Hier eine ausführliche Liste von Tipps, die dir dabei helfen können:

  1. Bedarfsanalyse und Beratung:
  • Energieberater einschalten: Unser zertifizierter Energieberater kann eine detaillierte Analyse deines Hauses vornehmen und konkrete Handlungsempfehlungen aussprechen.
  • Förderprogramme recherchieren: Informiere dich über staatliche Fördermöglichkeiten und Zuschüsse für energetische Sanierungen, z. B. über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).
  1. Planung und Priorisierung:
  • Ganzheitlicher Sanierungsplan: Entwickle einen umfassenden Plan, der alle Maßnahmen koordiniert. So vermeidest du nachträgliche Doppelarbeiten.
  • Priorisieren: Setze Prioritäten nach Dringlichkeit und Machbarkeit. Beginne mit den Maßnahmen, die den größten Energieeinspareffekt versprechen.
  1. Dämmung:
  • Fassade dämmen: Investiere in eine effektive Fassadendämmung. Dies reduziert die Wärmeverluste erheblich.
  • Dachbodendämmung: Ein schlecht gedämmter Dachboden kann viel Wärme verlieren. Dämmung im Dachbereich ist daher sehr wichtig.
  • Kellerdecke dämmen: Auch die Dämmung der Kellerdecke kann signifikante Energieeinsparungen bringen.
  1. Fenster und Türen:
  • Moderne Fenster: Ersetze alte Fenster durch moderne, energieeffiziente Fenster mit Doppel- oder Dreifachverglasung.
  • Türen erneuern: Dichte Türen ab oder ersetze sie durch wärmegedämmte Modelle.
  1. Heizsystem erneuern:
  • Moderne Heizungstechnologie: Erneuere veraltete Heizsysteme. Moderne Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder Pelletheizungen sind wesentlich effizienter.
  • Heizkörper und Thermostatventile: Alte Heizkörper und Thermostatventile durch moderne, effizientere Modelle ersetzen.
  1. Erneuerbare Energien nutzen:
  • Solarthermie: Installiere Solarthermieanlagen zur Warmwasseraufbereitung oder Heizungsunterstützung.
  • Photovoltaik: Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie und kann den Eigenverbrauch decken.
  • Kombipakete: Überlege, ob eine Kombination aus mehreren Energieträgern (z. B. Solarthermie und Pelletheizung) sinnvoll ist.
  1. Lüftungssysteme:
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung: Ein Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung kann für ein gesundes Raumklima sorgen und Wärmeverluste minimieren.
  1. Smart-Home-Technologie:
  • Automatisierung: Nutze Smart-Home-Technologien zur Steuerung der Heizung, Beleuchtung und anderer Geräte. Das erleichtert den Alltag und steigert die Energieeffizienz.
  1. Barrierefreiheit kombinieren:
  • Vorausschauend planen: Wenn möglich, kombiniere energetische Maßnahmen mit Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Zum Beispiel kann der Einbau neuer Fenster und Türen mit schwellenlosen Übergängen erfolgen.
  1. Kosten und Finanzierung:
  • Finanzierungsmodelle: Prüfe verschiedene Finanzierungsoptionen. Neben Eigenkapital können Kredite oder Leasingmodelle für Photovoltaikanlagen sinnvoll sein.
  • Kostenvoranschläge einholen: Vergleiche Angebote von verschiedenen Handwerksbetrieben, um die besten Konditionen zu bekommen.
  1. Materialauswahl:
  • Nachhaltige Materialien: Achte auf die Auswahl nachhaltiger und umweltfreundlicher Materialien. Sie schonen Ressourcen und können sich positiv auf die langfristige Wohnqualität auswirken.
  1. Instandhaltung und Wartung:
  • Regelmäßige Wartung: Lass neue Systeme regelmäßig warten, um ihre Effizienz und Lebensdauer zu maximieren.
  • Schulungen und Einweisungen: Nutzen Schulungen und Einweisungen für Senioren, um den Umgang mit neuen Technologien zu erleichtern.
  1. Gemeinschaftliche Maßnahmen:
  • Quartierslösungen: In Absprache mit Nachbarn können auch gemeinschaftliche Lösungen (z.B. Blockheizkraftwerke) sinnvoll und kostensparend sein.

Die energetische Sanierung im Seniorenalter muss gut geplant und durchdacht sein, damit sie sowohl ökologisch sinnvoll als auch ökonomisch tragbar ist. Nutze die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen, um die besten Entscheidungen zu treffen.