Bauministerium erhält über 640 Millionen Euro zusätzlich
Mehr Geld für Wohnen und Stadtentwicklung: Bauministerium erhält über 640 Millionen Euro zusätzlich
Bundeshaushalt 2025: Investitionen in Wohngeld, Sozialwohnungen und Smart Cities geplant – Fokus auf Entlastung und Resilienz
Bauministerium erhält über 640 Millionen Euro zusätzlich – Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unter der Leitung von Verena Hubertz (SPD) soll im kommenden Jahr deutlich mehr ausgeben dürfen. Wie aus dem Haushaltsentwurf für 2025 hervorgeht, wächst der Etat des Ministeriums um 642,79 Millionen Euro auf insgesamt 7,37 Milliarden Euro.
Damit setzt die Bundesregierung ein klares Signal: Wohnraumförderung und städtische Entwicklung sollen trotz angespannter Haushaltslage weiter gestärkt werden – mit gezielten Investitionen in soziale Entlastung, Zukunftsfähigkeit und Infrastruktur.
Bau- und Wohnungswesen bleibt größter Ausgabenblock
Mit einem Ausgabenvolumen von rund 5,7 Milliarden Euro bildet der Bereich Bau- und Wohnungswesen erneut den größten Posten im Einzelplan 25. Den stärksten Anteil daran nimmt das Wohngeld ein: 2,36 Milliarden Euro sind hierfür eingeplant.
Das Wohngeld, das einkommensschwächeren Haushalten hilft, ihre Miet- oder Wohnkosten zu tragen, wurde zuletzt 2020 grundlegend reformiert und seither alle zwei Jahre dynamisiert – das heißt, es wird automatisch an die Miet- und Einkommensentwicklung angepasst. Damit soll laut Ministerium die Entlastungswirkung dauerhaft erhalten bleiben.
Auch Entlastungen bei Heizkosten sind weiterhin Bestandteil der Förderung.
Sozialwohnungsbau mit Milliardenprogramm hinterlegt
Für den sozialen Wohnungsbau sind zweckgebundene Finanzhilfen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro (Verpflichtungsrahmen) vorgesehen. Bereits 2025 sollen davon 2,03 Milliarden Euro konkret ausbezahlt werden.
Ziel ist es, die Wohnraumversorgung jener Haushalte zu sichern, die am regulären Markt keine angemessene Wohnung finden – also etwa Geringverdiener, Alleinerziehende oder Rentner. Der Bedarf ist hoch: Bundesweit fehlen laut Mieterbund über eine Million Sozialwohnungen.
Auch die Wohnungsbauprämie – ein Anreiz zur privaten Altersvorsorge durch Bausparen – wird mit 220 Millionen Euro im Haushalt berücksichtigt.
Baukindergeld: 798 Millionen Euro zur Ausfinanzierung
Das Baukindergeld, das seit 2018 Familien mit Kindern beim Erwerb von Wohneigentum unterstützte, wird nicht neu aufgelegt. Allerdings sind im Haushalt 798 Millionen Euro eingeplant, um die bereits zugesagten Leistungen auszufinanzieren. Damit erhalten Antragstellerinnen und Antragsteller die versprochenen Zahlungen über die vereinbarte Laufzeit – trotz Auslauf des Programms.
Städtebauförderung und Smart Cities im Fokus
Ein weiterer zentraler Ausgabenschwerpunkt ist die Städtebauförderung. Insgesamt sind hierfür rund 800 Millionen Euro eingeplant – einschließlich Mittel für:
- die Modernisierung von Sportstätten,
- das Bundesprogramm „Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung in Städten und Gemeinden“,
- sowie laufende Verpflichtungen aus früheren Jahren.
Für das Förderprogramm „Smart Cities“ – Modellprojekte zur Digitalisierung kommunaler Infrastrukturen – stehen rund 128,8 Millionen Euro bereit.
Ziel der Programme ist es, Städte und Gemeinden zukunftssicherer, klimafreundlicher und technologisch resilienter aufzustellen – insbesondere mit Blick auf Krisenfestigkeit, digitale Verwaltung und nachhaltige Stadtentwicklung.
Personalausgaben leicht gesenkt – Einnahmen deutlich geringer
Auffällig: Die Personalausgaben des Ministeriums sinken leicht – von 174,26 Millionen Euro auf 171 Millionen Euro. Dies könnte mit internen Reorganisationsmaßnahmen oder effizienterer Mittelverwendung zusammenhängen. Die Einnahmen des Ministeriums hingegen sinken deutlich: von 242,72 Millionen Euro im Vorjahr auf 176,83 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2025 – ein Minus von 65,9 Millionen Euro.
Das bedeutet: Der Haushalt wird zunehmend über Bundesmittel gespeist, nicht durch eigene Einnahmen – was angesichts wachsender Ausgaben politische Relevanz für künftige Haushaltsverhandlungen gewinnt.
Verpflichtungsermächtigungen für Folgejahre über 4,6 Milliarden Euro
Um die Planungssicherheit für mehrjährige Vorhaben zu gewährleisten, sind im Haushalt auch Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 4,66 Milliarden Euro enthalten. Diese sollen es dem Ministerium ermöglichen, auch in den Jahren 2026 bis 2028 jeweils über eine Milliarde Euro an Ausgaben zuzusagen – etwa für langfristige Stadtentwicklungs- oder Wohnungsbauprojekte.
Ausbau statt Sparpolitik – Ministerium setzt klare wohnpolitische Akzente
Mit dem Haushalt 2025 sendet das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ein starkes Signal: Trotz knapper Kassen wird investiert – gezielt, zweckgebunden und zukunftsorientiert.
Schwerpunkte bleiben dabei der soziale Wohnungsbau, die Entlastung einkommensschwacher Haushalte und die Stärkung kommunaler Resilienz und Digitalisierung.
In der Praxis wird nun entscheidend sein, ob die Mittel zeitnah abgerufen und umgesetzt werden können – und ob die kommunalen Strukturen ausreichend gestärkt sind, um die Programme effektiv vor Ort umzusetzen.
🔍 Hintergrund:
- Einzelplan 25: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
- Haushaltsvolumen 2025: 7,37 Milliarden Euro
- Schwerpunkte: Wohngeld, Sozialwohnungsbau, Städtebauförderung, Smart Cities
- Verpflichtungsermächtigungen bis 2028: 4,66 Milliarden Euro
- Einnahmen des Ministeriums 2025: 176,83 Millionen Euro