Bauhauptgewerbe im Juni 2025

26. August 2025 / Immobilien7

Bauhauptgewerbe im Juni 2025: Aufträge schwächeln – Hochbau bleibt Zugpferd

Minus im Monatsvergleich, Plus gegenüber Vorjahr

Im Juni 2025 musste das deutsche Bauhauptgewerbe einen deutlichen Dämpfer hinnehmen.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) schrumpften die saison-, kalender- und preisbereinigten Auftragseingänge gegenüber Mai um 2,6 %.

Auf Jahressicht ergibt sich jedoch ein gegenteiliger Befund: Gegenüber Juni 2024 legten die Bestellungen real um 2,9 % zu, nominal sogar um 4,2 %.

Unterschiedliche Dynamik in Hoch- und Tiefbau

Die Detailauswertung zeigt eine klare Spreizung der Entwicklung:

  • Hochbau: Hier ging es im Juni kräftig bergauf. Die Auftragseingänge zogen gegenüber dem Mai um 12,2 % an, im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Plus von 8,0 %.
  • Tiefbau: Exakt entgegengesetzt verlief der Trend im Tiefbau. Das Auftragsvolumen brach gegenüber Mai um 13,1 % ein, im Vergleich zu Juni 2024 steht ein Rückgang von 1,4 %.

Damit sorgt der Hochbau für eine gewisse Stabilisierung, kann aber die deutlichen Verluste im Tiefbau nicht vollständig ausgleichen.

Bauhauptgewerbe im Juni 2025

Bauhauptgewerbe im Juni 2025

Halbjahresbilanz bleibt robust

Trotz des schwachen Juni zeigt die Gesamtschau auf das erste Halbjahr 2025 ein positives Bild. Von Januar bis Juni stiegen die Auftragseingänge preisbereinigt um 7,3 %, nominal sogar um 9,4 %. Beide Segmente trugen zum Wachstum bei:

  • Hochbau: +5,6 %
  • Tiefbau: +8,7 %

Die Baukonjunktur bewies damit in den ersten sechs Monaten eine gewisse Widerstandskraft.

Umsätze: Rückgang im Juni, Anstieg im Halbjahr

Auch bei den Umsätzen macht sich die Juni-Delle bemerkbar. Real lagen die Erlöse 0,5 % unter dem Vorjahreswert, nominal jedoch 2,1 % höher – insgesamt 10,1 Mrd. €. Der Zuwachs ist vor allem auf steigende Baupreise zurückzuführen. Im Halbjahresvergleich ergibt sich ein Plus von 2,2 % real und 4,6 % nominal.

Beschäftigung erholt sich leicht – Bauhauptgewerbe im Juni 2025

Nach einem Beschäftigungsminus von 0,4 % im Jahr 2024 stabilisiert sich der Arbeitsmarkt in der Bauwirtschaft wieder. Im Juni 2025 arbeiteten 1,0 % mehr Menschen im Bauhauptgewerbe als ein Jahr zuvor. Im Halbjahr liegt der Beschäftigungszuwachs im Schnitt bei 0,9 %. Damit sichern die Betriebe trotz schwankender Auftragslage ihre Fachkräfte.

Ausblick: Unsichere Perspektiven

Die Zahlen machen deutlich, wie schwankungsanfällig die Branche bleibt. Während der Hochbau von solider Nachfrage getragen wird, drücken im Tiefbau Zurückhaltung bei Investitionen und Projektverschiebungen. Ob staatliche Infrastrukturmaßnahmen das Ruder herumreißen können, bleibt abzuwarten.

Klar ist: Baukosten, Finanzierungskonditionen und Konjunkturunsicherheit werden auch in den kommenden Monaten entscheidende Faktoren sein.